Bielefeld. Andreas Gummersbach, Klaus Latza und Manfred Matulla sind als Solisten in der lokalen Musikszene und über die Stadtgrenzen hinaus wahrlich keine Unbekannten. Ihre jeweilige Klasse an Saxophon, Percussion und Gitarre steht außer Frage, haben sie doch ihr Können in den zurückliegenden Jahren oft genug eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Ihre offene, nicht konkurrierende Bereitschaft, sich gelegentlich in neue Zusammenhänge zu stellen und in unterschiedlichen Formationen aufzutreten, macht es immer wieder spannend, diesen mit Leib und Seele der Musik verschriebenen Künstlern zu begegnen. Es bietet Liebhabern ihrer zuverlässig stimmungsvollen, zuverlässig mitreißenden, zuverlässig mit Lebensfreude und Wärme erfüllenden Auftritte auch Gelegenheit zur Wahrnehmung, was sich auf der Bühne im Zusammenspiel verändert durch die unterschiedlichen Synergie-Effekte.
Latza brachte einen mediativen Grundton in das Programm
So konnte auch das zunächst ruhig und erwartungsvoll lauschende, später mit zunehmender Begeisterung reagierende Publikum in der Neuen Schmiede beim Auftritt von MaLaGu erleben, welchen Einfluss Klaus Latzas Percussions auf die auch als Duo „Vento e Corde“ auftretenden anderen beiden Musiker ausübte. Nicht nur, dass seine Begleitungen an Djembé, Cajon, Rassel und Rahmentrommel das Zusammen- und Wechselspiel von Gitarre und Saxophon rhythmisch untermalten. Es kam durch Latzas Präsenz insgesamt ein meditativer Grundton in das schöne, stimmungsvolle, abwechslungsreiche Programm des Abends.
Auf dem groovende Walzer, Jazz-Klassiker sowie eigene Kompositionen von Gummersbach und Matulla standen und eine Reihe von Werken aus der Feder des Amerikaners Ralph Towner, erklärter Lieblingsgitarrenheroe der drei. Dazu fulminante freie Improvisationen, zum Abschluss Lennons „With A Little Help From My Friends“.
Die Musiker erzählen von ihren Beziehungen zu bestimmten Songs
An manchen Stellen erzählten die Musiker kleine Geschichten über die Hintergründe ihrer besonderen Beziehung zu einzelnen Songs. Das durch John Coltrane berühmt gewordene „Afro Blue“ habe ihn dereinst nicht nur zum Saxophonerlernen, sondern auch zum sofortigen Beherrschen des Instruments gebracht, bekundete Andreas Gummersbach zum Beispiel augenzwinkernd.
Dass er und Manfred Matulla zusammen mit dem Dritten im Bunde nicht nur auf der ganzen Linie überzeugten, sondern ihnen auch Höhenflüge glückten, zeigte sich u.a. bei Klaus Latzas Eigenkomposition „Midsommer“. Zu den sphärischen Lauten der Hang-Klangschale setzten Sopran-Saxophon und zwölfsaitige Gitarre so gefühlvoll und fließend ein, dass die Zuhörenden sanft entführt wurden auf eine wie geträumte Klangreise. Ein wunderbares Highlight in diesem von leichter Heiterkeit, leiser Melancholie und großer musikalischer Klasse getragenen Konzert.